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Der Abschied

Meng Haoran
Staying at Teacher’s Mountain Retreat, Awaiting a Friend in Vain

Dusk sun passes the western peak
Valleys have suddenly darkened
moon above pine trees chills the night
wind, brook, filled with clear sound
woodcutters are almost all home
birds, in mist, are roosting
The man expected to stay the night has not yet come
lonely lute awaits at rattan trail


Wang Wei
Farewell

Dismount horse, drink your wine
Ask you: "Where to?"
You say: "At odds with the world
Return to rest by the South Hill."
Please go. Ask no more.
Endless, the white clouds.


Wang Wei
Farewell in the Mountain

Bid each other farewell in the mountain
Closing wooden gate at dusk
Spring grass green again next year*
Will the honored friend return?


* This poem, also written by Wang Wei, shows only partial resemblance to the text in Der Abschied. The only part that matches this poem is "Blüht auf im Lenz und grünt aufs neu!" This represents Mahler's addition and is not found in Bethge's original German translation.

The original French translation cannot be found in the works of Judith Gautier or Marquis D'Hervey Saint-Denys. Another French translation can be found in Patricia Guillermaz's book.

 

L'ADIEU

Translated and adapted by Marquis D'Hervey Saint Denys

 

Le soleil a franchi pour se coucher la chaîne de ces hautes montagnes,

Et bientôt toutes les vallées se sont perdues dans les ombres du soir.

La lune surgit du milieu des pins, amenant la fraîcheur avec elle,

Le vent qui souffle et les ruisseaux qui coulent remplissent mon oreille de sons purs.

 

Le bûcheron regagne son gîte pour réparer ses forces épuiseés;

L'oiseau a choisi sa branche, il perche déjà dans l'immobilité du repos.

Un ami m'avait promis de venir en ces lieux jouir avec moi d'une nuit si belle;

Je prends mon luth et, solitaire,

je vais l'attendre dans les sentiers herbeux


EN SE SÉPARANT D'UN VOYAGEUR

Translated and adapted by Marquis D'Hervey Saint-Denys

 

Je descendis de cheval; je lui offris le vin de l'adieu,

Et je lui demandai quel était le but de son voyage.

Il me répondit: je n'ai pas réussi dans les affaires du monde;

Je m'en retourne aux monts Nan-chan pour y chercher le repos.

Vous n'aurez plus désormais à m'interroger sur de nouveaux voyages,

Car la nature est immuable, et les nuages sont éternels.

 

Hans Heilman's version to be added soon



Hans Bethge's Version

Poem by Meng Hao-Ran
Die Sonne scheidet hinter dem Gebirge.
In alle Täler steigt der Abend nieder
Mit seinen Schatten, die voll Kühlung sind.
O sieh! Wie eine Silberbarke schwebt
Der Mond herauf hinter den dunkeln Fichten,
Ich spüre eines feinen Windes Wehn


Der Bach singt voller Wohllaut durch das Dunkel.
Von Ruh und Schlaf...


Die arbeitsamen Menschen gehn heimwärts,
voller Sehnsucht nach dem Schlaf.

Die Vögel hocken müde in den Zweigen,
Die Welt schläft ein!


Ich stehe hier und harre des Freundes;
der zu kommen mir versprach

Ich sehne mich, o Freund, an deiner Seite
Die Schönheit dieses Abends zu genießen.
Wo bleibst du nur? Du läßt mich lang allein!
Ich wandle auf und nieder mit der Laute
Auf Wegen, die vom weichen Grase schwellen -
O kämst du, kämst du, ungetreuer Freund!


Poem by Wang Wei:
Ich stieg vom Pferd und reichte ihm den Trunk
Des Abschieds dar. Ich fragte ihn, wohin
und auch warum er reisen wolle .
Er sprach mit umflorter Stimme: Du mein Fruend 
Mir war das Glück in dieser Welt nicht hold!
Wohin ich geh? Ich wandre in die Berge.
Ich suche Ruhe für mein einsam Herz.

Ich werde nie mehr in die Ferne schweifen.
Müd ist mein Fuss und müd ist meine Seele!

Die Erde ist die gleiche überall



Und ewig, ewig sind die weissen Wolken...


Text of Das Lied von der Erde  (Mahler's alteration)  

Poem by Meng Hao-Ran
Die Sonne scheidet hinter dem Gebirge.
In allen Tälern steigt der Abend nieder
Mit seinen Schatten, die voll Kühlung sind. 
O sieh! Wie eine Silberbarke schwebt 
Der Mond am blauen Himmelssee herauf.
Ich spüre eines feinen Windes Wehn
Hinter den dunklen Fichten!

Der Bach singt voller Wohllaut durch das Dunkel.
Die Blumen blassen im Dämmerschein.
Die Erde atmet voll von Ruh und Schlaf,
Alle Sehnsucht will nun träumen.

Die müden Menschen gehn heimwärts,
Um im Schlaf vergeßnes Glück
Und Jugend neu zu lernen!

Die Vögel hocken still in ihren Zweigen.
Die Welt schläft ein!

Es wehet kühl im Schatten meiner Fichten.
Ich stehe hier und harre meines Freundes;
Ich harre sein zum letzten Lebewohl.

Ich sehne mich, o Freund, an deiner Seite
Die Schönheit dieses Abends zu genießen.
Wo bleibst du ...? Du läßt mich lang allein! 
Ich wandle auf und nieder mit meiner Laute
Auf Wegen, die vom weichen Grase schwellen. 
O Schönheit! O ewigen Liebens - Lebenstrunkne Welt!


Poem by Wang Wei inserted here by Mahler:
Er stieg vom Pferd und reichte ihm den Trunk
Des Abschieds dar. Er fragte ihn, wohin
Er führe und auch warum es müßte sein.
Er sprach, seine Stimme war umflort: Du, mein Freund,
Mir war auf dieser Welt das Glück nicht hold!
Wohin ich geh? Ich geh, ich wandre in die Berge.
Ich suche Ruhe für mein einsam Herz.
Ich wandle nach der Heimat, meiner Stätte.
Ich werde niemals in die Ferne schweifen.
Still ist mein Herz und harret seiner Stunde!

Die liebe Erde allüberall
Blüht auf im Lenz und grünt aufs neu! 
Allüberall und ewig
Blauen licht die Fernen!
Ewig... ewig...