UN JOUR DE PRINTEMPS
Translated and adapted by Marquis
D'Hervey Saint-Denys
Un jour de printemps
le poète exprime ses sentiments au
sortir de l'ivresse
Si la vie comme un grand songe,
A quoi bon tourmenter son
existence!
Pour moi je m'enivre tout le jour,
Et quand je viens à chanceler,
je m'endors au pied des premières
colonnes.
A mon réveil je jette les yeux
devant moi:
Un oiseau chante au milieu des
fleurs;
Je lui demande à quelle époque de
l'année nous sommes.
Il me répond: A l'époque où
le souffle du printemps fait
chanter l'oiseau.
Je me sens ému et prêt à
soupirer,
Mais je me verse encore à boire,
Je chante à haute voix jusqu'à
ce que la lune brille,
Et à l'heure où finissent mes
chants,
j'ai de nouveau perdu le sentiment
de ce qui m'entoure
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Ein
Frühlingstag
Hans Heilman's translation from French to German
Wenn das Leben ein Traum ist,
Warum sich mühen und plagen!
Ich, ich berausche mich den ganzen Tag
Und wenn ich zu schwanken beginne, dann sink'
ich vor der Tür meines Hauses zumSchlafe nieder.
Wieder erwachend schlag ich die Augen auf
Ein Vogel singt in den bluhenden Zweigen
Ich frage ihn, in welcher Jahreszeit wir leben,
Er sagt mir, in der Zeit, da der Hauch des
Fruhlings den Vogel singen macht.
Ich bin erschüttert, Seufzer schwellen mir die Brust
Doch wieder gieß ich mir den Becher voll.
Mit lauter Stimme sing ich, bis der Mond erglänzt
Und wenn mein Sang erstirbt,
hab ich auch wieder die Empfindung für die Welt um mich verloren.
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Hans Bethge's Version
Wenn nur ein Traum das Dasein ist,
Warum denn Müh und Plag?
Ich trinke, bis ich nicht mehr kann,
Den ganzen, lieben Tag!
Und wenn ich nicht mehr trinken kann,
Weil Leib und Kehle voll,
So tauml' ich hin vor meiner Tür
Und schlafe wundervoll!
Was hör ich beim Erwachen? Horch!
Ein Vogel singt im Baum.
Ich frag ihn, ob schon Frühling sei,
Mir ist als wie im Traum.
Der Vogel zwitschert: "Ja, der Lenz
sei kommen über Nacht!"
Ich seufze tief ergriffen auf
Der Vogel singt und lacht!
Ich fülle mir den Becher neu
Und leer ihn bis zum Grund
Und singe, bis der Mond erglänzt
Am schwarzen Firmament!
Und wenn ich nicht mehr singen kann,
So schlaf ich wieder ein,
Was geht denn mich der Frühling an!
Laßt mich betrunken sein!
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Text
of Das Lied von der Erde (Mahler's
alteration)
Wenn nur ein Traum das
Leben ist,
Warum denn Müh und Plag?
Ich trinke, bis ich nicht mehr kann,
Den ganzen, lieben Tag!
Und wenn ich nicht mehr trinken kann,
Weil Kehl' und Seele voll,
So tauml' ich bis zu meiner Tür
Und schlafe wundervoll!
Was hör ich beim Erwachen? Horch!
Ein Vogel singt im Baum.
Ich frag ihn, ob schon Frühling sei,
Mir ist, mir ist als wie im Traum.
Der Vogel zwitschert: "Ja! Der Lenz,
der Lenz ist da, sei kommen über Nacht!"
Aus tiefstem Schauen lauscht' ich auf,
Der Vogel singt und lacht!
Ich fülle mir den Becher neu
Und leer ihn bis zum Grund
Und singe, bis der Mond erglänzt
Am schwarzen Himmelsrund!
Und wenn ich nicht mehr singen kann,
So schlaf ich wieder ein,
Was geht mich denn der Frühling an!
Laßt mich betrunken sein!
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